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Bericht: Lernferien 2023

Als Herr Hoffmann mir die Einladung zu den Lernferien gab, freute ich mich sehr, denn auf unserer Schulhomepage berichtete Jana bereits, dass die Zeit in den Lernferien die beste in ihrem Leben war. 
So konnte ich es kaum erwarten, mir die Angebote auf der Lernferien-Homepage anzusehen. Von den vielen verschiedenen Möglichkeiten und Angeboten war ich überwältigt und konnte mich kaum entscheiden. 
Schließlich überzeugte mich und das Campangebot „1,5*C-Changemaker“. Da der Klimawandel im Moment ein ganz großes Thema ist und ich einfach besser über alle Möglichkeiten, wie wir unser Klima besser und nachhaltiger (mit erneuerbaren Energien) schützen können, informiert sein möchte. 

Am 03. April war es dann endlich soweit: Die LernFerien starteten im Haus Neuland in Bielefeld. Dort trafen alle Schüler*innen das erste Mal aufeinander. Wir alle verstanden uns auf Anhieb prima und freuten uns so auf eine schöne und gemeinsame Zeit. 

Nach den ersten Aktivitäten und Teambuildungsspielen fiel es uns sehr leicht, eine Zimmeraufteilung vorzunehmen. Wir hatten das seltene Glück, dass wir die große Jugendherberge für uns ganz allein nutzen konnten. So durften wir im Speiseraum die Tische zusammenstellen, so dass wir alle zusammensitzen konnten. Der Küchenchef gab uns sogar die Möglichkeit, Mahlzeiten für den Speiseplan zu wünschen. 

Am ersten Nachmittag spielten wir als Einstimmung auf die nächsten Tage draußen ein Klima-Chaos-Spiel. 
Dabei wurden viele verschiedene Klimaauswirkungen und Maßnahmen gegenüber gestellt, erprobt, verglichen und auch wieder verworfen. Es war ganz schön spannend zu erkennen, wie sich verschiedene Maßnahmen bedingen. 

Mit unserem Seminarleiter Jonas und der Seminarleiterin Laura, den weiteren Betreuern Dorian und Julia planten wir gemeinsam am ersten Abend unsere Freizeitabendaktivtäten dieser Woche: Wir einigten uns sehr schnell auf einen Spiele-, Kino- und Karaokeabend und eine Nachtwanderung. 

Nach einem langen Spieleabend trafen wir uns am nächsten Morgen - nach einem ausgiebigen Frühstück - in einem Seminarraum. Dort hörten wir uns einen Vortrag über verschiedene Energieträger an. Anschließend erstellten wir Lernplakate zu verschiedenen Energieträgern, wie z.B. Kohle und Photovoltaik. Zu jedem dieser Energieträger notierten wir die Vor- und Nachteile. Natürlich präsentierten wir uns unsere Ergebnisse und diskutierten lange über die wichtigsten und sinnvollsten Energiequellen. 

Nach der Mittagspause stellte uns Anna Katharina Schnatmann von der FH Bielefeld vor, welche Photovoltaik-Typen es gibt und warum diese nicht immer nachhaltig sind. Sie teilte uns ebenfalls mit, dass selbst Hibiskusextrakt ganz leichte Strommengen produzieren kann. Wir erhielten viele Einblicke in die moderne und nachhaltige Forschung zur Energiewende. Auch die Idee der Nutzung von Second-Life-Modulen (das sind Photovoltaikanlagen, deren Förderung abläuft, diese aber trotzdem meist noch 80% Strom produzieren können) wurde für uns vorgestellt. In der zweiten Workshop-Phase durften wir dann Ideen entwickeln, wie diese Second-Life Module sinnvoll und nachhaltig weiter genutzt werden können. 

Am Mittwoch sind wir mit einem Bus zu einem großem Windpark nach Paderborn gefahren. Dort haben wir viel über die Nutzung von Windenergie erfahren. Besonders interessant und erstaunlich fand ich, dass es bis zu fünf Jahre dauern kann, bis ein Windrad genehmigt wird. Wir durften uns sogar ein Windrad von innen ansehen. Das ist wirklich sehr imposant und groß. Aber auch sehr laut. Überall befinden sich Fangnetze in den Windrädern, damit falls mal ein Arbeitsunfall - bei einer eventuellen Reparatur - geschehen sollte, die Arbeitssicherheit gegeben ist. Außerdem befindet sich in jedem Windrad ein Aufzug, mit diesem kann man bis ganz nach oben fahren. Dies dauert allerdings bis zu zehn Minuten. 

Wieder zurück im Haus Neuland erwartete uns ein Escape-Spiel, welches wir als Team gemeinsam mit Bravour und unter dem angegebenen Zeitlimit gemeistert haben. Anschließend folgte ein Waldausflug und dort spielten wir "Capture the flag". So konnten wir schon ein wenig besser das Gelände kennenlernen, denn als es endlich dunkel genug war, startete unsere Nachtwanderung. Weiße Fähnchen an Bäumen führten uns zu einem Baumhaus, das mit Teelichtern beleuchtet war. Dort lagen auch für uns Decken bereit. Nachdem wir uns dort einige Gruselgeschichten erzählten, mussten wir auch wieder durch den dunklen Wald zurücklaufen. Im Nachhinein betrachtet hätten wir uns lieber Lach- und Sachgeschichten erzählen sollen. Zurück im Foyer der Unterkunft wärmten wir uns erstmal am Kaminfeuer und spielten dann „Black Stories“ und natürlich „unser“ Spiel. 

An unserem letzten ganzen Tag spielten wir das Planspiel „Wir machen Energiewende“. Das war interessant und augenöffnend, denn wir mussten feststellen, dass es gar nicht so einfach ist mal „eben“ die Energieträger auszutauschen. Viele Gesetze, Regelungen und Hindernisse mussten dabei beachtet werden und so konnten wir durch das Spiel hautnah erleben, wie viel „Arbeit“ bezüglich der Energiewende noch vor der gesamten Menschheit liegt und auch welche Folgen gute und schlechte Entscheidungen haben könnten. 

Im nächsten Workshop erhielten wir die Aufgabe ein Haus oder eine Stadt der Zukunft zu planen und bauen. Unsere Ergebnisse waren alle sehr verschieden. Jedoch beachteten sie alle die notwendige Nachhaltigkeit und Energiewende. Bill Schmitt, ein Mitglied der Organisation "Ingenieure ohne Grenzen", beurteilte unsere Städte/Häuser und gab uns wertvolle Tipps, um eventuelle Verbesserungen einzuplanen. 

Außerdem erzählte uns Bill sehr viel über „seine“ Hilfsorganisation. Die "Ingenieure ohne Grenzen" wollen die Lebensbedingungen notleidender und benachteiligter Menschen langfristig und nachhaltig mit Unterstützung zur Selbsthilfe verbessern. Natürlich hatten wir zu den Projekten viele Fragen, die Bill uns gern beantwortete. Außerdem brachte er uns einen „Laserpecker“ mit. Mit diesem konnten wir uns Korkuntersetzer, Handyhalter und vieles mehr personalisieren. 

Den letzten Abend ließen wir mit einer Karaoke-Party ausklingen. Wir hatten viel Spaß und waren etwas traurig, weil das schon unser letzter gemeinsamer Abend war. Natürlich spielten wir auch an diesem Abend „unser“ Spiel. 

Am Freitagmorgen, am letzten Tag dieser wunderbaren Woche, beendeten wir unsere Wochenprojekte und stellten sie vor. Dann folgte ein letztes gemeinsames Mittagessen und anschließend endeten unsere gemeinsamen Lernferien.

Wir haben uns alle so gut verstanden, dass wir gern weiterhin in Kontakt bleiben wollen. Wir haben auch festgestellt, dass wir „unser“ Spiel digital gemeinsam weiterspielen können. Das haben wir in der letzten Woche schon ein paar Mal gemacht. 

Ich kann mich Jana nur anschließen: „Es war die beste Zeit meines (Lern-)Lebens!“ Jeder, der die Möglichkeit erhält, an den Lernferien teilzunehmen, sollte diese Gelegenheit unbedingt wahrnehmen! 

Vielen Dank an dieser Stelle für diese fantastische Möglichkeit.

Danke an Herrn Hoffmann und Frau Mersch, die mich so schnell anmeldete, und vielen Dank an alle Mitwirkenden der Lernferien NRW für diese wundervolle Zeit!