Eliteschule Fußball / Tennis
Viele Jugendliche haben den Traum, Fußballprofi zu werden und können sich diesen auf einer Eliteschule des Fußballs und dem dazugehörigen Leistungszentrum erfüllen. Der DFB fördert diese Talente in 35 Verbundsystemen. Auf der Eliteschule wird den Jugendlichen ein Schulabschluss und gleichzeitig durch das Leistungszentrum ein intensives Training ermöglicht. Auch das Städtische Gymnasium Kamen ist eine solche Eliteschule des Fußballs. Das Gymnasium arbeitet mit dem SportCentrum Kaiserau als Leistungszentrum zusammen. Um in einem Sportinternat leben zu dürfen, muss man die Teilnahmebedingungen erfüllen. Zum einen gibt es, laut des DFB, eine Altersbeschränkung, die zwischen elf und 20 Jahren liegt. Diese generelle Altersbeschränkung gibt es im SportCentrum Kaiserau aber nicht. Man muss ein Gleichgewicht zwischen Schule und Sport finden, wobei das Internat für die sportliche Weiterentwicklung und die Eliteschule für die Förderung der Schulausbildung zuständig ist. Der Tagesablauf des Internats ist ziemlich strikt geplant. Jill Eis ist eines der Mädchen, das am Städtischen Gymnasium Kamen als Eliteschule des Fußballs lernt. Sie lebt in einer von vier Wohngemeinschaften im SportCentrum Kaiserau. Dort wohnt sie seit ihrem 14. Lebensjahr. Mittlerweile ist sie 18 und besucht die zwölfte Klasse (Q2) des Städtischen Gymnasiums Kamen und wird voraussichtlich dieses Schuljahr die Schule mit der Allgemeinen Hochschulreife (Abitur) verlassen. Ihre Leistungskurse sind Pädagogik und Englisch. Ursprünglich kommt sie aus Bad Oeynhausen. Bei ihrer Entscheidung ist sie von ihrer Familie unterstützt worden. Besonders ihr Bruder, der selber Leistungssport im Bereich der Leichtathletik betrieben hat, hat sie ermutigt, die Chance zu nutzen. Vor zwei Jahren hat sie bei der DFB-Auswahl in der U17 gespielt und momentan spielt sie mit ihrem Verein FSV Gütersloh in der zweiten Frauenbundesliga. Ihr Beispiel zeigt, dass die Eliteschule des Fußballs die Chance bietet, sportlich und schulisch gefördert zu werden. Jill hat in ihrem Interview deutlich gemacht, dass sie durch Lehrer, Lehrerinnen und Trainer Unterstützung bekommt und durch diese Hilfe entlastet wird. Durch die Distanz zu den Eltern wird man selbstständiger und lernt für das spätere Leben, seine eigenen Termine zu koordinieren. Durch die klare Struktur lernt man schneller erwachsen zu werden. Jedoch können auch Probleme auftreten, wie zum Beispiel, das Verlassen der Familie und das Auseinanderleben mit den Freunden. Außerdem kann die hohe körperliche Belastung für die Teilnehmerinnen zu Verletzungen führen, welche aber gut durch eine enge Zusammenarbeit mit Physiotherapeuten und Sportärzten, die vor Ort sind, versorgt werden. Hinzu kommen bei bestimmten Teilnehmerinnen 50 bis 60 Fehltage in der Schule durch Turniere oder anderweitige Verhinderungen, welche nachgearbeitet werden müssen. Zusammenfassend kann man sagen, dass sich eine Kombination aus Leistungsfußball, dem Internatsleben und der Schule für jeden eignet, der bereit ist, alles für seinen Traum zu geben. Wer solch ein Zusammenspiel für sich in Betracht zieht, sollte Disziplin und Ehrgeiz besitzen. Eigenverantwortung inklusive Achtsamkeit für den eigenen Körper sollten ebenfalls vorhanden sein.
Klasse 9b
Neben dem Interview sind folgende Quellen benutzt worden: Berg, Daniel (2012): Ehrgeizige Talente im Mädchen-Fußball-Internat Kaiserau. URL: http://www.derwesten.de/wp/region/sauer-und-siegerland/ehrgeizige-talente-im-maedchen-fussball-internat-kaiserau-id6254732.html [Datum der letzten Abfrage: 11.09.2016]. Deutscher Fußball-Bund (2015): Der Weg zur Eliteschule des Fußballs. URL: http://www.dfb.de/news/detail/der-weg-zur-eliteschule-des-fussballs-126224/ [Datum der letzten Abfrage: 04.09.2016].