Berufsorientierung ist eine wichtige pädagogische Aufgabe und integraler Bestandteil des Unterrichts, nicht nur in den Fächern Politik bzw. Sozialwissenschaften. Aufgrund der wachsenden Schwierigkeiten beim Übergang von der Schule ins Berufsleben hat in den letzten Jahren die Bedeutung berufsorientierender Maßnahmen gerade am Gymnasium deutlich zugenommen. Viele unserer Schülerinnen und Schüler gehen nach dem Abitur ohne Studium in Ausbildungsberufe, so dass die wesentlichen Entscheidungen über die Berufswahl in ihre Schulzeit fallen sollen (einschließlich der Bemühungen um einen konkreten Ausbildungsplatz). Zu den Maßnahmen, die am Städtischen Gymnasium in Kamen die Schülerinnen und Schüler an das Arbeitsleben heranführen und ihnen Hilfestellung bei verschiedenen Aspekten der Studien- und Berufswahl geben, gehören die Vermittlung theoretischer Kenntnisse über das Wirtschaftsleben und berufliche Perspektiven sowie Möglichkeiten der Begegnung mit Vertretern der unterschiedlichsten Berufe und Einblick in bzw. Teilnahme an vielfältigen Arbeitsprozessen. Dabei begreifen wir Berufs- und Studienwahl als langfristigen Prozess, dem wir im Verlauf der Schullaufbahn gerecht werden wollen. Eine intensive Information über Studiengänge, Berufe und Berufswahl kann nicht durch jeden einzelnen Fachlehrer erfolgen. Hierzu bedarf es spezieller Kenntnisse und vor allem der Zusammenarbeit mit außerschulischen Einrichtungen. Hier ist besonders die Bundesanstalt für Arbeit mit ihren beiden Berufsberatern für die Sekundarstufe I und die Sekundarstufe II zu nennen. Dennoch kann in einigen Fächern eine gewisse Hilfestellung geleistet werden, z. B. wird in der Klasse 8 im Fach Deutsch das Schreiben von Bewerbungsbriefen geübt, in der Klasse 9 setzen sich die Schüler im Rahmen des Politikunterrichts mit der Arbeitswelt, der Berufsausbildung und der Berufswahl auseinander, wobei auch Betriebsbesichtigungen und Gespräche mit Vertretern der Arbeitswelt und der Berufsberatung stattfinden. Dabei empfiehlt sich, wie an unserer Schule praktiziert, eine Koordinierung von Angeboten der Berufsberatung und der Firmen sowie von Wünschen der Schüler durch von der Schulleitung bestimmte Kollegen.
- BO Curriculum
- Das System KAoA (Kein Abschluss ohne Anschluss)
- KAoA unter den derzeitigen Coronabedingungen
- Auflistung der Elemente der BO am SGK
Anprechpartner
Name | Telefon | |
Herr Dr. Moser | 02307-26030-70 | matthias.moser@gymnasium-kamen.de |
Herr Michel | 02307-26030-70 | joachim.michel@gymnasium-kamen.de |
In der Jahrgangsstufe 5 wird das Verständnis für Produktionsprozesse und Arbeitsabläufe durch Betriebserkundungen oder -besichtigungen geweckt. Mögliche Orte und Themen werden dabei im Politikunterricht individuell ausgewählt, wobei die regionale Anbindung präferiert wird. Der Besuch z. B. der Arbeitsstelle der Eltern oder Verwandten bietet sich an dieser Stelle an und könnte dabei den Abschluss einer Unterrichtsreihe bilden. Dies erleichtert die Suche und hilft bei ersten praktischen Erfahrungen in der Arbeitswelt. Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 6 und 7 bekommen auf freiwilliger Basis die Möglichkeit am "Girls'/Boys' Day" im April teilzunehmen. An diesen Tagen sollen Mädchen typische "Männerberufe" (Mädchen-Zukunftstag) und Jungen typische "Frauenberufe" (Jungen-Zukunftstag) kennen lernen. Das Projekt "Girls' Day - Mädchen-Zukunftstag" soll dazu beitragen, die Berufschancen von Mädchen in zukunftsträchtigen Berufsfeldern, in denen sie bisher unterrepräsentiert sind, d. h. insbesondere in (informations-) technologischen und naturwissenschaftlichen Bereichen sowie in handwerklichen Berufen auszubauen, um ihre Arbeitsmarkt-, Karriere- sowie Verdienstchancen zu verbessern. Der "Girls' Day" findet einmal jährlich, im April, als eintägiges Schnupperpraktikum oder Workshop statt. Das Projekt "Boys' Day - Jungen-Zukunftstag" gibt Jungen die Möglichkeit, Berufe kennenzulernen, in denen Männer immer noch unterrepräsentiert sind, vor allem Berufe aus dem sozialen, erzieherischen und pflegerischen Bereich. Durch jungenspezifische Schnupperpraktika, aber auch Workshops, werden neue Zukunftsoptionen in der Berufs- und Lebensplanung eröffnet sowie Sozialkompetenzen gestärkt. Das Teilprojekt "Neue Wege für Jungs" thematisiert auf einer praxisorientierten und wissenschaftlichen Ebene die Überwindung der Barrieren im Berufswahlverhalten von Jungen, die eng verknüpft sind mit der Reflexion der zugrunde liegenden männlichen Rollenvorstellungen. Der "Boys' Day" findet ebenfalls einmal jährlich, zumeist im April, als eintägiges Schnupperpraktikum oder Workshop statt" (Quelle:
Die Landesregierung NRW hat ein für alle öffentlichen Schulen verbindliches System (KAoA = Kein Abschluss ohne Anschluss) für die schulische Berufs- und Studienwahlvorbereitung entwickelt. Dessen Umsetzung muss bis spätestens zum Schuljahr 2017/2018 begonnen werden. Das Städtische Gymnasium Kamen begann als Referenzschule bereits im Schuljahr 2013/2014 mit der stufenweisen Umsetzung ab der damaligen Jahrgangsstufe 8 der Standardelemente.
Die obige Grafik (Quelle: Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW) zeigt die vom Land obligatorisch vorgegebenen Standartelemente der Studien- und Berufsorientierung (SBO). Weitergehende Informationen zum Landesvorhaben finden Sie unter:
www.keinabschlussohneanschluss.nrw.de/startseite.html Potenzialanalyse im 1. Halbjahr der Klasse 8 (SBO 5)Im Laufe des ersten Halbjahres in der Klasse 8 (im Schuljahr 2016/2017 zwischen dem 24. November 2016 und 2. Dezember 2016) beginnt die Berufs- und Studienorientierung mit einer Potenzialanalyse aller Schülerinnen und Schüler. Diese wird durch einen externen Dienstleister an einem außerschulischen Ort, in diesem Schuljahr in Hamm durchgeführt. Sie endet mit der Präsentation der Ergebnisse. Hierzu führen Mitarbeiter des Dienstleisters, der die Potenzialanalyse durchgeführt hat, ca. halbstündige Einzelgespräche mit den Schülerinnen und Schülern durch. Bei Interesse der Eltern können diese an den Gesprächen nach entsprechender Terminabsprache teilnehmen. Vorbereitet wird die Potenzialanalyse im Rahmen des Politikunterrichts und einer Abendveranstaltung, bei der der vom Kreis Unna vorgegebene Dienstleister, in diesem Schuljahr ist es die SBH West, alle Fragen von Eltern und Schülern beantworten wird. Der Termin für diese Veranstaltung, die in der Konzertaula stattfinden wird, wird rechtzeitig bekannt gegeben. Berufsfelderkundungstage im 2. Halbjahr der Klasse 8 (SBO 6.1) Um erste reale Erfahrungen im Berufsleben sammeln zu können, werden im zweiten Halbjahr werden in der Klasse 8 drei Berufsfelderkundungstage durchgeführt. Diese werden durch den Fachbereich Politik vor- und nachbereitet. Im Vorfeld wird im Deutschunterricht das Verfassen von Bewerbungsschreiben und Lebensläufen eingeübt. Informationen zu den einzelnen Berufsfeldern finden Sie unter:
www.arbeitsagentur.de/web/content/DE/BuergerinnenUndBuerger/Detail/index.htm Die drei Tage für den gesamten 8. Jahrgang sind in diesem Schuljahr:
- Donnerstag, 27. April 2017 ("Girls'/Boys' Day")
- Dienstag, 30. Mai 2017 (Tag der 4. Abiturprüfung - Studientag)
- Freitag, 07. Juli 2017 (Tag der offiziellen Abiturentlassfeier - Studientag nach der 3. Std.)
Ab dem 2. Halbjahr der Klasse 8 steht die Bundesanstalt für Arbeit mit ihrem Berufsberater, Herrn Zwick, bei vorher abgefragtem Bedarf zur individuellen Beratung (SBO 2.2.2) in der Schule bereit. In diesem Schuljahr sind folgende Termine geplant:
- Donnerstag, 12. Januar 2017
- Donnerstag, 9. Februar 2017
- Donnerstag, 9. März 2017
- Donnerstag, 11. Mai 2017 und
- Donnerstag, 8. Juni 2017 (jeden zweiten Donnerstag eines Monats außerhalb der Ferienzeiten)
Praxisphasen in der Klasse 9 (SBO 6.2/6.3/6.4) Die Angebote des Faches Politik im Rahmen der Jahrgangsstufe 9 bilden das Schwergewicht der Berufs- und Studienwahlvorbereitung in dieser Jahrgangsstufe. Während zunächst die Grundlagen und Probleme unserer Wirtschaft thematisiert werden, soll im weiteren Verlauf die individuelle Berufs- oder Studienentscheidung der Jugendlichen ins Auge gefasst werden. Dabei stehen neben einem Planspiel, in dem Berufsentscheidungen spielerisch nachempfunden werden, der Besuch des Berufsinformationszentrums (BIZ) in Hamm und eine mögliche weitere Betriebserkundung im Rahmen des Projektes "Girls' Day - Mädchen-Zukunftstag" und "Boys' Day - Jungen-Zukunftstag" auf der Tagesordnung. Um den Schülerinnen und Schülern weite Einblicke in den Berufsalltag zu ermöglichen, finden in der neunten Klasse zwei weitere Praxistage statt. Am 28. Oktober 2016 wird der gesamte Jahrgang im Kath. Krankenhaus Unna die Struktur und Logistik eines Krankenhauses praxisnah erfahren. Am "Boys'/Girls' Day" am 27. April 2017 bekommen die Schülerinnen und Schüler auch abseits der geschlechteruntypischen Berufe die Möglichkeit, weitere berufliche Praxis zu erleben. Im Laufe des Schuljahres werden in Kooperation mit der Sparkasse Bewerbungs- und Vorstellungsgespräche sowie Gruppendiskussionen realitätsnah simuliert, um einen möglichen Schritt in die Arbeitswelt zu erleichtern. Hinzu kommen weitere Angebote der Agentur für Arbeit, in denen zum Beispiel über die Alternativen zur gymnasialen Oberstufe informiert wird. Diese Maßnahme erscheint vor allem vor dem Hintergrund, dass in der heutigen Zeit auch immer mehr Gymnasiasten bereits nach der Einführungsphase eine Berufsausbildung anstreben, sehr wichtig. Zum Abschluss der Jahrgangsstufe 9 erhalten die Schülerinnen und Schülern eine Laufbahnberatung von den Kolleginnen und Kollegen des Oberstufenteams, um den Einstieg in die gymnasiale Oberstufe individuell zu planen.
Das zweiwöchige Betriebspraktikum in der Einführungsphase (SBO 6.2), das den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit bietet, die Berufs- und Arbeitswelt unmittelbar kennen zu lernen, ist ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Schulprogramms. Die konkreten Erfahrungen können dazu beitragen, dass die Jugendlichen ihre Eignung für bestimmte Berufsfelder und ihre wirklichen Interessen und Neigungen realistischer einschätzen. Vor dem Hintergrund der anstehenden Kurswahlen in der Qualifikationsphase gewinnen diese Erfahrungen ein besonderes Gewicht. Außerdem haben sich in der Vergangenheit schon oft gute Kontakte ergeben, die sich bei der Wahl der späteren Ausbildungsstätte vertiefen ließen. Ein weiterer wichtiger Pfeiler unserer Konzeption ist die Zusammenarbeit mit dem Thimm-Institut für Karriereplanung aus Schwerte. In der Qualifikationsphase können Interessierte an einem aufwendigen Kompetenzfeststellungsverfahren teilnehmen, das neben kognitiven vor allem auch soziale und methodische Kompetenzen erfasst. In den Auswertungsgesprächen dieses Moduls können dann Berater, Proband und Eltern gemeinsam die zukünftige Karriere des Kindes in den Blick nehmen. Die enge Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit spielt auch in der Oberstufe eine zentrale Rolle. Dabei werden im 1. Halbjahr der Qualifikationsphase 1 Informationsveranstaltungen zu den Themen Hochschulzugang, NC, Fragen zur Bundeswehr, Duales Studium, Finanzierungsmöglichkeiten etc. durchgeführt. Auch über Alternativen zum (Hochschul-) Studium wird von der Bundesanstalt für Arbeit bei Bedarf informiert. Zudem stehen Mitarbeiter zur individuellen Beratung nach Terminabsprache zur Verfügung. Unterstützt werden diese von Mitarbeitern der Barmer BEK, die z. B. über Trainee-Programme und erste Schritte an der Universität referieren. Alle Schülerinnen und Schüler der Einführungsphase und Qualifikationsphase 1 nehmen zudem am Hochschultag des Kreises Unna in der Stadthalle Kamen teil, um weitere Studieninformationen aus erster Hand von Vertretern der dort anwesenden Hochschulen zu bekommen. Auch wenn das Abitur die meisten Schülerinnen und Schüler im letzten Schuljahr sehr in Beschlag nimmt, sollte auch hier eine mögliche Planung der weiteren Ausbildung nicht vernachlässigt werden. Um einen ersten Eindruck vom Studienleben zu erlangen, kann ein Besuch der umliegenden Universitäten förderlich sein. Ergänzend werden weitere Informationsveranstaltungen angeboten, die u. a. das Studium in den Niederlanden, das Verfahren der ZVS oder die Vorstellung von Berufsfeldern zum Anlass haben. Hierzu bekommen Universitäten und Fachhochschulen die Möglichkeit, ihr Studienangebot interessierten Oberstufenschülern in der Schule zu präsentieren. Interessierte Schülerinnen und Schüler bekommen eine Einführung in den "Studifinder". Das Onlinetool ist ein Online-Self-Assessment für alle Hochschulen in NRW. Es hilft den Schülerinnen und Schülern dabei, die eigenen fachlichen Neigungen, beruflichen Interessen, Fähigkeiten und Arbeitshaltungen besser einzuschätzen und die Studiengänge zu finden, die besonders gut zu den individuellen Voraussetzungen, der gewünschten Hochschulart und der bevorzugten Region in NRW passen. Zudem hilft der "Studifinder" nähere Informationen zu diesen Studiengängen im Internet abzurufen und diese Angaben sachgerecht mit den eigenen Erwartungen, auch über den Studienverlauf abzugleichen. An dieser Stelle soll auch auf die besonders intensiven Lernpatenschaften bzw. Kooperationen mit Betrieben (3M, IKEA, Sparkasse, Bayer-Schering) aus der Region hingewiesen werden, die durch ihr Engagement einen besonderen Beitrag zur Studien- und Berufswahlorientierung leisten.