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Nachruf Karl Kampmann - Abschied von einer Legende – nicht nur im Sport!

Image by Peter Klopp (Pixabay)

Am vergangenen Montag, 06.10.2025, mussten wir leider Abschied nehmen von Karl Kampmann, einem Menschen, der wie wohl kein zweiter das Städtische Gymnasium Kamen geprägt hat.

Wie viele seiner Kolleginnen und Kollegen war auch Karl Kampmann bereits Schüler am SGK. Seinerzeit, noch im Gebäude der jetzigen Diesterwegschule, verbrachte er eine „schöne“ Zeit als Schüler und erlebte mit der Handball-Schulmannschaft einen besonderen Höhepunkt als junger Sportler mit dem Gewinn der deutschen Meisterschaft.

Nach dem Abitur dauerte seine Abstinenz nicht allzu lange, da Karl bereits als junger Student in den 1970ern schnell an seine alte Penne zurückkehrte und in Zeiten des Lehrermangels was unterrichtete? Natürlich Sport! Dies tat er mit großem Enthusiasmus bis zu seinem Referendariat in Unna, den einzigen beiden Jahren, in denen er tatsächlich nicht an unserer Schule tätig war.

Als examinierter Lehrer für die Fächer Sport und Geschichte kehrte er nach erfolgreicher Prüfung an das SGK zurück und widmete sich den pädagogischen Herausforderungen. Besonders in Erinnerung bleibt Außenstehenden sicherlich Karls Engagement für den Schulsport am Städtischen Gymnasium, und er trug seinen Anteil daran, dass das Fach Sport einen so hohen Stellenwert an der Schule innehat. Nicht zuletzt die regelmäßige Einrichtung eines Sport-Leistungskurses, den er selbst regelmäßig bis zu seiner Pensionierung übernahm, geht auf seine Initiative zurück.

In den 1990ern gelang Karl dann etwas, was nicht vielen vergönnt ist: Auch als betreuender Lehrer wurde er mehrfach deutscher Meister im Wettbewerb „Jugend trainiert für Olympia (Handball)“, nachdem er mit seinen Mannschaften die Berliner Turniertage erfolgreich beenden konnte.

In seinen letzten Berufsjahren übernahm Karl Kampmann dann auch Aufgaben in der erweiterten Schulleitung und koordinierte zeitweilig die Mittelstufe. Dass Karl neben Sport auch tatsächlich Geschichte als Fachrichtung am Herzen liegt, bewies er 2008, als er als einer der Autoren maßgeblich an der Erstellung der Schulchronik beteiligt war, die anlässlich des Schuljubiläums veröffentlicht wurde.

Nach seiner Pensionierung hielt er weiterhin Kontakt zur Schule und unterstützte mich dadurch, dass er regelmäßig einige der zahlreichen Schulmannschaften zu Turnieren begleitete. Mit Beginn der Corona-Pandemie im Jahr 2020 wandte Karl sich dann mehr der Unterstützung seiner Enkelkinder zu und erfreute sich an ihrem Aufwachsen und war daher als Pensionär natürlich schwer beschäftigt.

Mit Karl Kampmann verlieren wir nicht nur einen ehemaligen Schüler und Kollegen, der unsere Schule in verschiedenen Rollen – auch in der Rolle als Vater zweier Töchter – über Jahrzehnte geprägt hat, sondern auch einen herzensguten Menschen, der sich um seine Mitmenschen sorgte und sich mit Herzenswärme für sie einsetzte. Als einer seiner ehemaligen Referendare habe ich wie viele andere von seinem unfassbaren organisatorischen Erfahrungsschatz, seiner fachlichen Expertise und seiner Ruhe profitiert und unsere zahllosen Gespräche, natürlich auch über außerschulische Themen, sehr genossen.

Leider verstarb Karl nach kurzer schwerer Krankheit nur wenige Wochen vor seinem 76. Geburtstag. Wir sind dankbar für die gemeinsame Zeit!