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Unsere Reise in die ewige Stadt

Am Sonntag, 20.08.2023, ging es endlich los:
57 Schüler*innen aus dem 9./10. Jahrgang, Frau Brinktrine, Herr Puschmann und Herr Zimmermann nahmen - mit dem Reisebus - einen der vielen Wege, die nach Rom führen.
Nach mehreren Rastpausen und insgesamt 21 Stunden Fahrtzeit kamen wir überglücklich, aber auch schon ein bißchen müde in Rom an. Strahlender Sonnenschein und eine große Hitze begrüßten uns. 
Im Hotel durften wir dann unsere Zimmer beziehen, uns endlich umziehen und unser „Zuhause“ für die nächsten fünf Tage gemütlich einrichten. 

Für den ersten Abend war ein freies Abendessen geplant. Wir erhielten die Möglichkeit, mit den Lehrern oder in Kleingruppen „allein“ etwas Essen zu gehen.

Anschließend gingen wir noch in der Dämmerung zur Fontana di Trevi. Der Trevibrunnen ist der größte Brunnen Roms und einer der bekanntesten Brunnen der Welt. Er wird von der Acqua Vergine mit 80 Millionen Litern Wasser pro Tag versorgt. Dort waren sehr viele Menschen. Ein Volksglaube sagt, dass es Glück bringe, Münzen über die Schulter in den Brunnen zu werfen:


Eine Münze = sichere Rückkehr nach Rom
Zwei Münzen = Werfer*in verliebt sich in einen Römer*in
Drei Münzen = Heirat mit der entsprechenden Person ((Brunnen)-Quelle:Wikipedia)

Wer wie viele Münzen in den Brunnen geworfen hat, bleibt unser Geheimnis.😊 Nach unserem ersten spätabendlichen Ausflug und der langen Anreise waren die meisten froh, zur Nachtruhezeit in ihren Zimmern zu sein. 

Am nächsten Morgen - nach einer wirklich sehr warmen, ersten Nacht - starteten wir mit einem typischen italienischem Frühstück. Anschließend fuhren wir zur ersten römischen Kolonie Ostia Antica, diese wurde bereits im 7. Jahrhundert v. Chr. gegründet. Ursprünglich soll es ein Militärlager gewesen sein, das vor allem die Aufgabe hatte, Rom zu schützen. Aber auch der Seehandel konnte so überwacht werden und somit entwickelte sich das Militärlager zu einer Hafenstadt. Es ist sehr beeindruckend, einen solch antiken Ort zu sehen und zu betreten. Kaum vorstellbar, wie „alt“ dieser Ort ist und welche geschichtlichen Ereignisse sich dort abgespielt haben sollen. 

Außerdem besuchten wir an diesem Tag noch einmal den Trevibrunnen. Diesmal bei Tageslicht. Achtung Spoiler: Auch diesmal war dieser Touristenmagnet wieder sehr gut besucht.

Nur 250m entfernt vom Pantheon steht die St. Ignazio Kirche im Rom. Diese römisch-katholische Kirche wurde dem heiligen Ignatius von Loyola gewidmet und Herr Puschmann sieht es - laut eigener, nicht ganz ernst gemeinter Aussage ;) - als sein zu Hause. Jetzt fragen wir uns, ob die Casa di Puschmann auch an ein Theater erinnert, sich im Inneren viele bunte Fresken, eine Scheinkuppel und Gräber von Heiligen befinden? 

Natürlich statteten wir auch dem Pantheon an der Piazza della Rotonda einen Besuch ab. Das Pantheon heißt offiziell ja eigentlich „Santa Maria ad Martyres“, denn dieses antike Bauwerk ist zur römisch-katholischen Kirche umgeweiht worden. Es gilt als eines der besterhaltene Gebäude der römischen Antike, es ist kaum vorstellbar, dass das Pantheon schon vor fast 1900 Jahren erbaut wurde. Über 1700 Jahre hatte das Pantheon die größte Kuppel der Welt. Den Spruch über den Säulen des Pantheons wollte niemand übersetzen, obwohl eine Eisbelohnung dafür ausgepriesen war. Seit der Renaissance ist das Pantheon auch eine Grabstätte für wichtige Künstler, wie z.B. dem Maler Raffael.

Nach unserer Mittagspause, die wir eigenverantwortlich verbringen durften, gingen wir dann wieder gemeinsam zur Piazza Navona. Dieser Platz war ursprünglich ein Stadion, das schon im Jahr 86 n. Chr. erbaut wurde, das kann man immer noch an der Form des Platzes erkennen. Schon damals hatten auf den Tribünen des ursprünglichen Stadions 30.000 Menschen Platz. Früher wurde dieses Stadion in den Sommermonaten für Wasserspiele geflutet, ehrlich gesagt, hätten wir uns dies bei diesen Temperaturen auch gut vorstellen können. Später sind noch viele Sehenswürdigkeiten, wie z.B. Brunnen und eine Kirche dazugekommen. Aber schaut es euch am Besten selbst an. Es ist wirklich überwältigend!

Viele ließen den Abend bei einem gemütlichen Abendessen ausklingen. Manche wollten nach den vielen Schritten jedoch einfach nur entspannen und so kauften sie sich ein kleines Abendessen bei einem bekannten „benachbarten“ Discounter.  

Am Mittwoch schauten wir uns zuerst die Engelsburg, Castel Sant Angelo, an. Die Engelsburg wurde eigentlich als Mausoleum für den römischen Kaiser Hadrian gebaut. Dann wurde sie von Päpsten zur Burg mit Wohnungen umgebaut, zwischendurch war sie sogar mal ein Gefängnis und seit über 100 Jahren ist die Engelsburg ein Museum. Die Engelsburg erhielt diesen Namen dieser Legende nach: Im 13. Jhd. erreichte Rom die Pest und so rief Papst Gregor der I eine Bußprozession ein. Über dem Grabmahl von Hadrian soll Erzengel Michael, dessen Statur wir alle herzlich begrüßten, erschienen sein und dieser verkündete das Ende der Pest.

Nachmittags besuchten wir ordnungsgemäß gekleidet (bedeckte Schultern und Knie) den kleinsten Staat der Welt, den Vatikan. Dort befinden sich auch die Musei Vaticani. Die verschiedenen Kunstsammlungen der Päpste kann man dort in einer atemberaubenden Kulisse bewundern. Diese Sammlung ist gigantisch und umfasst alle Epochen. Nur durch dieses Museum erreicht man die Sixtinische Kapelle. Eine Fremdenführerin erklärte und zeigte uns diesen besonderen Ort. In der Sixtinische Kapelle darf meine keine Fotos machen und auch nicht sprechen. Erst waren wir von diesen Vorschriften sehr enttäuscht. Aber diese leise Atmosphäre macht diesen Ort einfach magisch. Das muss man erlebt haben und Fotos braucht man eigentlich auch nicht, da man die Einmaligkeit des Ortes mit dem Auge einfangen und für immer im Herzen festhalten kann. Wir haben uns auch die Gräber der Päpste am Petersdom angeschaut, das war irgendwie sehr bedrückend. Was die Stimmung dann wieder sehr aufheiterte, waren die fast verschwundenen Zehen der Petrusstatue.  Ganz zum Schluss schauten wir der Schweizer Garde dann noch beim Wachwechsel zu, einer der Wachleute lächelte uns an, obwohl er das nicht darf. An diesem Abend waren wir alle ziemlich müde, da wir wirklich an den letzten zwei Tagen viele Kilometer zurücklegten.

Das ellipsenförmige Colosseo (oder auch Amphitheatrum Flavium) - das Wahrzeichen Roms - erkundeten wir am Donnerstag. Eine Fremdenführerin teilte uns viel Wissenswertes über dieses atemberaubende Bauwerk mit, das eigentlich nur aus Superlativen besteht: Es ist das größte im antiken Rom erbaute Amphitheater, damit auch der größte geschlossene Bau in der römischen Antike und überhaupt das größte je gebaute Amphitheater der Welt. Es wurde vor über 1950 Jahren erbaut und diente als Veranstaltungsort für meist grausame Darbietungen (Gladiatorenkämpfe und Tierhetzen, aber auch Seeschlachten) für die Bewohner des römischen Reichs. Damals hatte das Colosseo 80 Eingänge und schon beim Bau wurde darauf geachtet, dass die Arena in 15 Minuten komplett mit bis zu 50.000 Menschen gefüllt werden und in 5 Minuten wieder vollständig geräumt werden konnte. Kaum vorstellbar, denn die Stufen sind riesig hoch und nicht genormt, das Hochlaufen war noch ganz angenehm, aber beim Herunterlaufen mussten wir schon ganz schön aufpassen. Natürlichen waren auch die Sitzplätze und Ränge für die jeweiligen Stände/Schichten fest reserviert. Auch das Colosseo konnte bei Bedarf geflutet werden. Es gab sogar schon Winde und Flaschenzüge, die aufwendige Aufbauten ermöglichten. Im Mittelalter wusste man noch nicht viel über das Colosseo und so wurde es als Steinbruch genutzt. Erst in der Renaissance erkannte man das ursprüngliche Bauwerk und so begann man im 19. Jhd. diesen prächtigen Bau genauer zu erforschen und somit haben wir heute die Gelegenheit dieses imposante Wahrzeichen Roms zu bestaunen. 

Anschließend erreichten wir das Forum Romanum, das Zentrum der ewigen Stadt. Auch hier erfuhren wir viel von unserem Guide, u.a. dass dort immer um 12 Uhr ein Kanonenschuss abgefeuert wird. Dieser Schuss wurde von Papst Pius der IX 1847 eingeführt und sollte bewirken, dass alle Glocken von Rom gleichzeitig zu läuten beginnen. Durch diese Information verhielten wir uns dann kurz vor 12 Uhr ganz leise (das können wir auch), damit wir diesen Schuss auch in voller Lautstärke hören konnten und so hörten wir kurz danach wirklich alle Glocken Roms. Wir sahen den Ort, an dem Caesar verbrannt wurde. Weiterhin befindet sich auf dem Forum u.a. eine Kirche mit einer grünen Tür, an dieser Tür kann man erkennen, wie tief gegraben werden musste, um das Forum Romanum wieder freizulegen. Natürlich sahen wir auch den Titusbogen, oben in der Wölbung befinden sich ganz viele Blumen, aber jede von ihnen ist dort nur einmalig zu finden. Wir haben es ausprobiert, es stimmt!

Den Nachmittag durften wir dann frei gestalten. Viele nutzen die freie Zeit, um zu shoppen. In Rom kann man aber auch echt tolle Souvenirs kaufen. Am Abend folgte dann für viele das letzte italienische Abendessen. Einige nutzten noch einmal die Gelegenheit, Pizza und Pasta im Ursprungsland zu genießen.

Der Freitag stand ganz im Zeichen der Abreise. Ein letztes italienisches Frühstück, Koffer packen, Zimmer räumen, letzte Besorgungen (Souvenirs und Proviant) und dann holte uns auch schon unser Bus ab.
Und wieder lagen mindestens 21 Stunden Busfahrt vor uns, am Samstag gegen 10 Uhr erreichten wir dann wieder unser altbekanntes Gymnasium, auch ein alter und berüchtigter Ort.

Liebe(r) Frau Brinktrine, Herr Puschmann und Herr Zimmermann vielen herzlichen Dank für die unvergesslich schöne Zeit in Rom. Wir werden diese vielen und atemberaubenden Eindrücke bestimmt nie vergessen und für immer in unseren Herzen bewahren.

                                                                                                                                                                                                                                                                  Ein Bericht von Lilou Herlitschke, 9c