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Indiaca

Was braucht man zum Indiacaspielen?

Eigentlich nur eines: Den Mut, einmal beim Training mitzumachen. Indiaca ist sehr leicht zu erlernen. Hilfreich ist aber schon etwas Ballgefühl in der Hand und Reaktionsschnelligkeit, dann stellen sich schnell die ersten Erfolge ein. Der finanzielle Aufwand ist gering: An Ausrüstung sind lediglich ein Paar Knieschoner notwendig (anfangs geht’s auch ohne), ansonsten reicht übliche Sportkleidung.

Indiaca – Was ist das überhaupt?

Indiaca ist ein schneller und vielseitig fordernder Mannschaftssport, der Generationen und Geschlechter verbindet und zahlreiche „Indianer“ in der ganzen Welt begeistert. Zudem ist die Indiaca als Sportgerät aus zahlreichen Breiten- und Freizeitsportgruppen nicht mehr wegzudenken. Das gefiederte Schaumstoffkissen bietet exotisch angehauchte Abwechslung im oftmals kugelförmigen Einerlei der übrigen Sportgeräte.

Indiaca wird von den Schülern bis hin zu den Senioren gespielt. Es gibt sowohl reine Männer- und Frauenmannschaften als auch Mixedmannschaften. Eigentlich ist Indiaca eine Hallensportart, seit einiger Zeit werden im Sommer aber verstärkt Beach-Turniere ausgerichtet. Indiaca ist eine volleyballähnliche Sportart, die gegenüber dem Volleyball allerdings den Vorteil hat, dass es technisch einfacher und damit schneller erlernbar ist. Auch Anfänger können schon nach wenigen Stunden Training im Team mitspielen, das wettkampfmäßige Indiacaspiel steht dem Volleyball in Schnelligkeit und technischen Feinheiten jedoch in nichts nach. Aufgrund dieser Vorzüge wird Indiaca zukünftig auch verstärkt im Sportunterricht eingesetzt.

Das Spielgerät

Das ebenfalls als Indiaca bezeichnete Spielgerät ist ein etwa 25 cm großer und nur 50 g leichter Federball, der mit der flachen Hand geschlagen wird. Der untere Teil, das Schlagpolster, besteht aus einer mit einer weichen Füllung versehenen nach unten hin abgeflachten Lederhülle. Oberhalb dieses Schlagkissens sind mittels eines Verbindungsstücks aus Kunststoff vier austauschbare, stabile Führungsfedern befestigt, die bewirken, dass das Spielgerät immer schlaggerecht mit dem Schlagpolster voran auf den Mitspieler bzw. Gegner gespielt wird.

Der Vorläufer der Indiaca, die Peteca, war ein gefülltes Ledersäckchen, an dessen Seite sich zur Stabilisierung der Flugbahn einige Federn befanden (siehe „Die Geschichte“). Die Indiaca ist übrigens auch heute noch teilweise ein Naturprodukt: die Federn werden von Putenfarmen aus den USA importiert.

 

 

 

 

Die Regeln

Indiaca ist ein Turnierspiel, das vom Spielprinzip dem Volleyball ähnelt. Es spielen zwei Mannschaften gegeneinander, wobei ein Team aus 5 Spielern besteht. Das Spielfeld hat eine Größe von 6,10 × 16 m und ist in der Mitte durch ein Netz geteilt, das die beiden Mannschaften trennt. Die Netzhöhe variiert zwischen 2,35 m bei den Männern und 2,00 m bei den Schülern. Auf einer Seite sind bis zu drei Kontakte erlaubt, dann muss die Indiaca über das Netz gespielt werden. Das Ziel des Spiels ist es, die Indiaca so über das Netz ins gegnerische Feld zu schlagen, dass diese von der gegnerischen Mannschaft nicht mehr regelgerecht zurückgespielt werden kann. Es wird auf Sätze gespielt, wobei ein Satz bis 25 Punkte geht. Ein Fehler einer Mannschaft bedeutet sofort einen Punkt für die gegnerische Mannschaft, gleichzeitig wechselt das Aufschlagsrecht. Die detaillierten Regeln findet man u.a. unter

https://www.dtb.de/fileadmin/user_upload/dtb.de/Sportarten/Indiaca/Regeln/OIR-DE_201908_V7.1.pdf

 

Die Geschichte

Vorläufer des Indiaca ist Peteca, das ursprünglich aus Brasilien stammt. Die Entdeckung soll sich folgendermaßen abgespielt haben: Der deutsche Sportlehrer Karlhans Krohn ging im Jahre 1936 an der Copacabana in Brasilien spazieren, als er zwei Straßenjungen in Rio de Janeiro beobachtete, die sich mit Füßen und Händen ein gefiedertes Etwas zuspielten. „Einen zahmen Vogel als Fußball zu missbrauchen – das ist doch Tierquälerei“, dachte er. Erst beim Näherkommen stellte er fest, dass das Spielgerät nicht lebendig war, sondern dass es sich bei diesem „Vogel“ um einen zusammengenähten Lederbeutel handelte, der mit Sägemehl gefüllt und mit bunten Federn bestückt war. Es wird angenommen, dass die Urform der Peteca ein archaischer Federball aus Maisblättern ist, den man heute noch bei Indianerstämmen Nordost-Boliviens finden kann.

Karlhans Krohn war begeistert von den leichten und anmutigen Bewegungen, mit denen sich die jungen Brasilianer die Peteca zuspielten. Er nahm ein paar Bälle mit nach Deutschland und entwickelte sie weiter. So verbesserte er vor allem die Flugeigenschaften. In einer Wortkombination aus Indianer und Peteca nannte er seinen ersten serienreifen Ball „Indiaca“.

Anfang der 50er Jahre wurde die Spielidee zunächst von kirchlichen Jugendgruppen aufgenommen, doch rasch breitete sich dieses Spiel weiter aus. Das Spiel, das sich Krohn ursprünglich als reines Freizeitspiel dachte, entwickelte sich schnell zu einer echten Turniersportart. Bereits 1968 richtete der Christliche Verein Junger Menschen (CVJM) erste Meisterschaften aus. Einen großen Schub bekam die junge Sportart Anfang der 70er Jahre, als der Deutsche Sportbund Indiaca zweimal als “Spiel des Jahres” auszeichnete. In dieser Zeit gründeten sich auch die ersten Vereine. In den folgenden Jahren schaffte es Heinz Karl Kraus, Indiaca als Turnspiel im Deutschen Turnerbund zu verankern.

Da Kraus sich von Anfang an um internationale Kontakte bemühte, entstanden 1987 erste Verbindungen nach Japan, Luxemburg und zur Schweiz. Am 26.05.2000 wurde in Berlin die Internationale Indiaca Association (IIA) gegründet, die im August 2001 in Tartu/Estland die ersten Indiaca-Weltmeisterschaften und im Folgejahr in Karlsruhe den 1. Indiaca-World-Cup (Turnier der weltbesten Vereinsmannschaften) veranstaltete. Seitdem werden regelmäßig diese Turniere in verschiedenen Ländern ausgetragen. Mittlerweile gehören der IIA acht Nationen an: Luxemburg, Japan, Estland, Slowakei, Schweiz, Südkorea, Italien und Deutschland. In Polen gibt es noch keinen nationalen Verband, jedoch haben einzelne Mannschaften bereits an internationalen Wettbewerben teilgenommen. Weitere Länder (z.B. Argentinien, Frankreich) haben bereits Interesse signalisiert, sich in naher Zukunft der IIA anzuschließen.

 

 

           
(Quelle: Verschiedene Internetseiten zum Thema "Indiaca")


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